Montag, 23. Oktober 2017

120. Jahrestag - Königin Margherita von Italien, Chef des Kurhessischen Jägerbataillon No 11

Teil I 
Die Ernennung

Viele Leser wissen, daß die beliebte Pizza "Margherita" im Jahre 1889  von dem Pizzabäcker Raffaele Esposito zu Ehren der Königin Margherita von Italien kreiert und nach ihr benannt wurde. Ein entsprechendes Dokument (11.06.1889), bewahren seine Nachfahren in der Pizzeria Brandi in Neapel bis heute auf. - Aber, was die meisten Leser nicht wissen, Königin Margherita von Italien war auch Chef des Kurhessischen Jägerbataillon No 11 (vormals Jägerbataillon 11) zu Marburg an der Lahn.  



Wikipedia - Creative Commons CC BY SA
Wikipedia - Creative Commons CC BY SA
  Vor 120 Jahren ernannte 
Kaiser Wilhelm II 
während der Kaiserparade
in Homburg vor der Höhe
 verbal die ebenfalls anwesende
Königin Margherita von Italien
 (Margarethe von Savoyen 
/ Margherita di Savoia)
am 05. September 1897  
zum Chef des 
Kurhessischen Jägerbataillon No. 11 
zu Marburg an der Lahn.

Eine Urkunde wurde von 
Kaiser Wilhelm II 
am 23. Oktober 1897 unterzeichnet.

Der Titel "Chef" war ein Ehrentitel.



Es war im Herbst 1897. Das XI. Armeekorps zu Marburg hatte Kaisermanöver. Zwei Tage vor der Kaiserparade teilte der Kommandant des Hauptquartiers dem Generalkommando mit, daß zur Kaiserparade am 5. September 1897, die in der Nähe von Homburg vor der Höhe stattfinden sollte, der König und die Königin von Italien mit einem Sonderzug auf dem Bahnhof Homburg v. d. H. eintreffen und vom Kaiser empfangen würde.

Königin Margherita von Italien in der Uniform der Marburger Jäger
Das XI. AK hatte somit eine Ehrenkompanie zu stellen. Der Kommandierende General, General der Infanterie von Wittich, war gerade im Begriff, eine Erkundungsreise durch das Manövergelände anzutreten. Begleitet von seinem Adjutanten, Graf von Pfeil, fuhren sie auch zu dem Bahnhof Homburg v. d. H., um festzustellen, wie dort die Ehrenkompanie zu platzieren sei. Für eine lnfantrie Ehrenkompanie mit Fahne, Musik, Spielmannszug, allen direkten Vorgesetzten mit ihren Adjutanten und sonstigen Offizieren des Stabes benötigte man etwa 145 Schritt. Nun hatte Homburg v. d. H. aber nur einen kleinen Bahnhof. Der Bahnsteig, dessen Länge der Adjutant, Graf von Pfeil, abschreiten mußte, war aber nur knapp 100 Schritt lang.

Der kommandierende General wurde ganz aufgeregt, "das geht doch gar nicht. Da müssen wir ja eine Rampe bauen, aber wie sieht das aus! Wir machen uns ja lächerlich". Der Adjutant, Graf von Pfeil, zieht aus dem Ärmelaufschlag seines Überrocks einen Briefumschlag und wirft auf dessen Rückseite schnell ein paar Zahlen. Dann wendet er sich an seinen General: "Exzellenz, ich habe einen Gedanken"" Na und das wäre", fragte der General. "Wir nehmen statt einer Infanteriekompanie eine Kompanie der 11. Jäger. Diese ist etwa 20 Rotten schwächer, und der Spielmannszug fällt weg. Die Musik der Jäger hat keine Pauke, kein Schlagzeug und keine kleine Trommel und ist außerdem noch um sechs Rotten schwächer, als die Musik eines Infanterie- Regimentes. Außerdem sparen wir den Platz für drei Vorgesetzte mit ihrer Begleitung. Alles in allem sparen wir so mindestens 55 Schritte, damit kommen wir aus. "Pfeil, Sie sind doch ein Mordskerl" sagte hierauf sichtlich erleichtert der General. "Veranlassen Sie das Weitere".

Der Besuchstag kam. Auf dem Bahnsteig steht eine Kompanie der 11. Jäger zu Marburg in Paradeaufstellung, am rechten Flügel die Fahne, flankiert von zwei Fahnenoffizieren, rechts davon der Kompaniechef, Hauptmann Freiherr von Buttlar, rechts von ihm die Musik und rechts von dieser der Bataillons- Kommandeur, Major von Borries mit seinem Adjutanten Sec.Lt Moldenhauer. Außerdem waren bei der Ehrenkompanie angetreten die Prem. Leutnants Arndts und Weerth sowie die Sek. Leutnants Becker, Freiherr Schenk zu Schweinsberg und Freiherr Nordeck zu Rabenau. Dem Kommandierenden General wird die Kompanie gemeldet. Er nimmt mit den Herren seines Stabes seinen Platz rechts vom Bataillons- Kommandeur ein. Da kommt auch schon das Kaiserpaar mit Gefolge.


Als der Kaiser die Jägerkompanie sieht, sagt er etwas erstaunt zum General v. Wittich: "Ach, Sie haben eine Jägerkompanie als Ehrenkompanie befohlen!" Der General konnte nur noch "Zu Befehl Euer Majestät" antworten, denn schon fuhr der Sonderzug ein. Dem Salonwagen entstieg König Humbert von Italien, ihm folgte die schöne Königin Margherita.

Nach der Begrüßung schreitet der Kaiser mit seinen Gästen die Front ab, wobei die Königin zum Kaiser sagte: "Was sind das für schöne Soldaten, was haben sie für schmucke Uniformen! Mit ihren Haarbüschen erinnern sie mich etwas an unsere Bersaglieri !"

Am gleichen Abend ist im Schloßhof großer Zapfenstreich. Am folgenden Tag die große Kaiserparade.


Für die in Homburg liegenden Truppen ist Feldgottesdienst befohlen. Aber noch ein anderer Befehl wird dem Kommandierenden General durch einen Flügeladjutanten überbracht: "Am Sonntag um 11 Uhr steht das 11. Jägerbataillon auf der großen Wiese im Kurpark in Paradeaufstellung."

Der nächste Tag ist Sonntag. Der König und die Königin von Italien, der König von Sachsen, die bayrischen Prinzen und der Reichskanzler Fürst Hohenlohe begaben sich zum Gottesdienst in die katholische Kirche. Die Gäste wurden am Portale von der Geistlichkeit empfangen und in die Kirche geleitet.

Das 11. Jägerbataillon nahm indessen, wie befohlen, in einem offenen Viereck Aufstellung. 


Um 11 Uhr fand in Anwesenheit der Fürstlichkeiten im Kurpark der angeordnete Feldgottesdienst statt. Nach Schluß desselben trat der Kaiser mit der Königin Margherita am Arm hervor, hinter ihnen die Kaiserin mit König Humbert und das Gefolge. Nachdem der Bataillons-Kommandeur das Bataillon gemeldet hatte, hielt der Kaiser an das 11. Jägerbataillon eine Ansprache, in der er die Leistungen des Bataillons lobte und ihm mitteilte, es hätte die große Ehre, daß die Königin von Italien geruht habe, die Stelle als Chef des Bataillons anzunehmen. Der Kaiser schritt hierauf mit der Königin am Arm die Front des Bataillons ab. Die Musik spielte den italienischen Königsmarsch. Die Königin richtete sodann einige freundliche Worte an das Bataillon. Ein Parademarsch sämmtlicher anwesenden Truppen schloß die Feier.

Von nun an war die Königin Margherita von Italien Chef des später in Kurhessisches Jägerbataillon No 11 umgenannten 11. Jägerbataillon zu Marburg an der Lahn.

Die Hessische Landeszeitung beschreibt dieses Ereignis in ihrer Ausgabe zum 100jährigen Jubiläum des Kurhessischen Jägerbataillon No. 11 am 09.08.1913 in der Festbeilage wie folgt:
           Am 4. Sept. 1897 fand eine große Kaiserparade bei Homburg v. d. H. statt und im Anschluß daran
           wurde am 5. Sept. Ihre Majestät die Königin Margherita von Italien zum Chef des Bataillons ernannt
           und durch A. K. O. (Allerhöchste Kabinetts-Ordre) vom 23. Oktober 1897 dann dem Bataillon der 

           heutige Namenszug verliehen. 


Urkunde vom 23. Oktober 1897


Der Text der Urkunde lautet:


 Ich habe bestimmt, daß das Bataillon auf den Epauletten (breite  Achselstücke der Offiziere) und Achselstücken (Offiziere Felduniform) beziehungsweise Schulterklappen (Mannschaften und Oberjäger) fortan  den Namenszug  seines  erhabenen  Chefs ,  der Königin von Italien Majestät,   nach  den von  Mir genehmigten  Proben (von Uniformprobe, heute Entwurf) trägt.  Ich erwarte, daß  das Bataillon sich dieser neuen Auszeichnung stets würdig zeigen wird.
Neues Palais den 23. Oktober 1897.

Wilhelm
R. (= I.R., lat. Imperator Rex= königlicher Herrscher).
An das Hessische Jägerbataillon No. 11




Die neuen, von Kaiser Wilhelm II am 23.10.1897 verordneten, Schulterklappen. Das M steht für Margarethe von Italien, wird aber oft falsch als M für Marburger-Jäger gedeutet. Gleichzeitig bilden die gegeneinander gestellten Schenkel des M die Regimentsnummer 11



Mit dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 ruhte das Ehrenamt der Königin Margherita von Italien als Chef des Kurhessischen Jägerbatailon No. 11. Der Ehrentitel Chef wurde ihr nie entzogen. Auf neuen Uniformen der Marburger Jäger befand sich fortan auf den Epauletten, den Achselstücken und den Schulterklappen eine goldfarbene Krone und die Zahl 11 auf rotem Tuch. Das Bild, Königin Margherita von Italien als Chef in der Uniform des Kurhessischen Jägerbataillon No 11, wurde bis Kriegsende mit einem schwarzen Tuch bedeckt. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, der Auflösung des Kurhessischen Jäger-Bataillon No 11 und der Abdankung von Kaiser Wilhelm II endete das Ehrenamt.




Teil II
Die Überraschung zum 51. Geburtstag und der Besuch in Marburg

In Bearbeitung.



Teil III
Die Aera der Königin Margherita von Italien als Chef des Kurhessischen Jägerbataillon No 11 im Spiegel der damaligen heimischen Presse
In Bearbeitung.

 



Fußnoten



Hintergründe der Ernennung
Die Ernennung der Königin Margherita von Italien zum Chef des Jägerbataillon 11 (später umbenannt in Kurhessisches Jägerbataillon No 11) war geplant und nicht, wie es gerne als Anekdote erzählt wird, spontan. 
Ebenfalls 5. September 1897 wurde der Ehemann der Königin Margherita von Italien, König Umberto von Italien, zum Regimentschef des 1. Hessisches Husaren-Regiment Nr. 13 ernannt, das von da an den Namen Husaren-Regiment „König Humbert von Italien“ (1. Hessisches) Nr. 13 trug.
Zu jener Zeit war es üblich, daß befreundeten ausländische Monarchien und Bündnispartnern im Kaiserreich Ehrentitel verliehen wurden. Solche Ernennungen bedurften einer längeren Vorbereitung; deshalb ist es absolut unwahrscheinlich, daß Kaiser Wilhelm II spontan gehandelt hat.



Chef
Der Titel Chef war ab dem späten 18. Jahrhundert eine Ehrenbezeichnung ohne jegliche Vollmachten, vergleichbar dem so genannten Ehrenoberst in der Britischen Armee. Die Bezeichnung Chef wurde vor allem in Preußen benutzt. Auch
ausländische Monarchen Chefstellen deutscher Regimenter inne.
Näheres hierzu siehe Wikipedia: Chef / Regimentschef




Dreibund
Als Dreibund wird ein geheimes Defensivbündnis zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien bezeichnet. Es entstand am 20. Mai 1882 durch den Beitritt Italiens zum Zweibund, der im Oktober 1879 geschlossen worden war und als separates Vertragswerk weiterbestand. Italien erhoffte sich vom Dreibund einen Rückhalt für seine kolonialen Bestrebungen in Afrika.
Näheres hierzu siehe Wikipedia: Dreibund
 
Am 3. Mai 1915 kündigte Italien den Dreibund und trat in den Ersten Weltkrieg ein. Eine Kriegserklärung an Österreich-Ungarn wurde vom italienischen Botschafter in Wien am 23. Mai 1915 überreicht.
Näheres hierzu siehe Österreichisches Staatsarchiv: Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn 1915



   
Erkennungszeichen ab dem 23. Oktober 1897
Neu angefertigte Schulterstücke

  • Epauletten (breite Achselstücke der Offiziere)
  • Achselstücke (Offiziere Felduniform)
  • Schulterklappen (Mannschaften und Oberjäger)
für die Uniformen des Kurhessischen Jäger-Bataillon No 11 trugen die Königliche Krone und darunter ein großes M. Das M steht für Margarethe von Italien, wird aber oft falsch als M für Marburger-Jäger gedeutet. Gleichzeitig bilden die gegeneinander gestellten Schenkel des M die Regimentsnummer 11.
































 

















Donnerstag, 31. Dezember 2015

Happy New Year

Die Qual mit den Guten Vorsätzen

Jedes Jahr haben die meisten Bundesbürger zum Jahreswechsel irgendwelche Guten Vorsätze, die sie dann im Neuen Jahr mit Erfolg umsetzen möchten. Aber dies klappt nicht immer.
Der junge Schmenner am Beginn seiner Raucherkarriere.

Diesen Silvester habe ich nur einen einzigen Guten Vorsatz für das Neue Jahr: 

  • Ich beende meine Raucherkarriere.
  • Ich werde nicht mehr rauchen.
.

Montag, 30. November 2015

So ein Saubeutel ...

Bierpanscher verurteilt! 

Es ist nicht zu fassen. Da hat doch tatsächlich jemand, hier im idyllischen Marburg an der Lahn, Bier gepanscht. Aber, man hat ihn glücklicherweise, scheinbar auf frischer Tat, ertappt und ihn seinem Richter vorgeführt. Ob diese Panscherei nur aus Unvermögen oder aus Habgier geschah, ließ sich nicht einwandfrei ermitteln. 

Das Urteil: 
3 mal 24 Stunden im Weißenturm wegen schlechten Bierbrauens bei Wasser und Brot eingekerkert.



Marburger Sippenbuch, Seite 39 - Stadtarchiv Marburg


Mir persönlich ist diese Angelegenheit etwas peinlich, da dieser Bierpanscher wahrscheinlich ein Mitglied meiner Sippe .....

Jedenfalls, ich freue mich jetzt auf meine Brotzeit.

Brotzeit im Dialog mit Weißbier

Montag, 9. November 2015

Frau Wirtin hat ...

Das historische Wirtshaus an der Lahn
Gasthof zum Schützenpfuhl



Fotopostkarte "Das historische Wirthaus an der Lahn" - "Gasthof zum Schützenpfuhl" aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. - Privatsammlung WOHSCH / SDS Marburg

Kennen Sie eigentlich Johannes Ulrich Columbinus?

Der mit größter Wahrsheinlichkeit aus Ullrichstein im Vogelsberg stammende Johannes Ulrich Columbinus war um ca. 1630 ein Theologiestudent der Universität Marburg.

Wie es bereits damals schon unter Studenten üblich war, hatte auch er eine Stammkneipe: Das Wirthaus an der Lahn.

Dieses lag direkt, in der Nähe einer Furt durch die Lahn, am direkten Weg in die Stadt vor den Toren Marburgs. Bereits in der Zeit ab ca. 1200 kehrten Fuhrleute, Kaufleute und später auch Wallfahrer auf dem Wege zum Grabe der Heiligen Elisabeth nach der Durchquerung des Flusses hier ein. Ebenso war es ein beliebtes Ausflugsziel der hauptsächlich männlichen Marburger Bevölkerung sowie des Landgrafen. Später, um / ab 1600, gesellten sich noch Händler, Soldaten und meist lockere Weibsbilder hinzu.

Es wird berichtet, dass der Landgraf im ausgehenden 13. Jahrhundert neben dem Wirtshaus an der Lahn einen Fischteich, seinerzeit auch Pfuhl genannt, anlegen ließ. Diesen schenkte der Landgraf später dem Marburger Schöffen Paul Schütz, der den Pfuhl von da an "Schützenpfuhl" nannte. Ein Indiz dafür ist, dass bis zum Abriss des Gebäudes um 196X unter dem sehr alten Gasthausschild "Das historische Wirtshaus an der Lahn" ein weiteres kleines Schild mit der Aufschrift "Gasthof zum Schützenpfuhl" angebracht war.

In dieser bunten Gesellschaft, zu manchen Zeiten an regen Jahrmarktstubel erinnernd, mit all den Verlockungen zum lasterhaften Leben, dachte sich dieser Student der Theologie die ersten "Wirtinnen-Verse" aus. Diese waren als ein Loblied auf die Wirtin des Gasthauses erdacht und der Text war stubenrein. Auch verstand es Johannes Ulrich Columbinus meisterhaft den Fruchtbranntwein aus seiner Heimat, dem Vogelsberg, geschickt in den Versen zu verewigen.

Mit der Zeit jedoch, oft erst zu vorgerückter Stunde in feuchtfröhlicher Runde, wurden, meist von übermütigen Kommilitionen, neue derbe Verse ersonnen. Ebenso entstand parallel dazu ein passender Bilderwettkampf.

Die neuen derben Verse flossen in das bereits bestehende Wirtinnenlied ein und bilden bis heute eine Gesamtheit.

Mittlerweile wurde das Wirtshaus an der Lahn bei der trinkfesten Stadtbevölkerung sowie den Professoren und Studenten der Universität immer beliebter. Der Ruf des Gasthauses wurde durch die dort täglich stattfindeten Trinkgelage und auch die Wirtinnen-Verse immer schlechter. Die Leitung der Universität versuchte deshalb mehrmals, allerdings vergeblich, die Schließung des Wirtshaus an der Lahn durchzusetzen.

Ferner ist bemerkenswert, dass Philipp Reclam jun. im Jahre 1890 zu Leipzig ein Kommersbuch verlegt und gedruckt hat, in welchem in der Abteilung Studentliederbuch das Lied "Frau Wirtin (Es steht ein Wirthaus an der Lahn... / Die Wirtin hat...)" enthalten ist.


Leider mag man sich in der Stadt Marburg nicht allzu gerne an Johannes Ulrich Columbinus, den Schöpfer der Wirtinnen-Verse, erinnern. Obwohl es in Marburg üblich ist, berühmte ehemalige Bewohner durch eine Hinweistafel an ihrem ehemaligen Domizil zu ehren, wurde sich bis jetzt beharrlich geweigert Johannes Ulrich Columbinus eine solche Ehrung zukommen zu lassen. Die von Johannes Ulrich Columbinus geschaffenen Wirtinnen-Verse gehören zum Deutschen Liedgut und sind weltweit bekannt...


Leider mag man sich in der Stadt Marburg nicht allzu gerne an Johannes Ulrich Columbinus, den Schöpfer der Wirtinnen-Verse, erinnern. Obwohl es in Marburg üblich ist, berühmte ehemalige Bewohner durch eine Hinweistafel an ihrem ehemaligen Domizil zu ehren, wurde sich bis jetzt beharrlich geweigert Johannes Ulrich Columbinus eine solche Ehrung zukommen zu lassen. Die von Johannes Ulrich Columbinus geschaffenen Wirtinnen-Verse gehören zum Deutschen Liedgut und sind weltweit bekannt...


Dieses Notenblatt ist für ALLE, die die schönen derben Verse einmal mit Klavierbegleitung singen möchten ...
Gemäß Wikipedia ist dieses Bild gemeinfrei.


Für all diejenigen, die mehr über das Wirthaus an der Lahn, Johannes Ulrich Columbinus und die Wirtinnen-Verse erfahren möchten wird das Buch
Horst Ebert
958 Verse von der Frau Wirtin an der Lahn
ISBN: 3898113221
EAN: 9783898113229
Libri: 9505520
Preis: 15,24 EUR
http://www.libri.de/
http://www.libri.de/shop/action/productDetails/129...
empfohlen.

Interessante, aber meist nicht jugendfreie, Internetseiten über das historische Wirthaus an der Lahn und die Wirtinnen-Verse sind unter Google auffindbar.
http://www.google.de/
Suche 1 / Suchbegriff: Frau Wirtin
Suche 2 / Suchbegriff: "Wirtshaus an der Lahn" Marburg
Suche 3 / Suchbegriff: Wirtinnenverse


Ebenso sind Einträge und entsprechende Querverweise in Wikipedia vorhanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtinnenvers

Eine weitere interessante Internetseite ist die des Spiegel
DER SPIEGEL 21/1967 vom 15.05.1967, Seite 81
(Link erneuert am 14.09.2011)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46409437.htm...

Im Rathaus-Verlag der Stadt Marburg gibt es ein Buch von Prof. Bickert und Prof. Nail über den Schützenpfuhl.
Hans Günther Bickert und Norbert Nail: "Es stand ein Wirtshaus an der Lahn...". Der alte Gasthof zum Schützenpfuhl in Marburg. Mit einem Beitrag über "Himmelsbriefe". Marburg 2008 (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur; 90). 

ISBN 978-3-923820-90-0

 

Samstag, 31. Oktober 2015

... das Warten hat ein Ende.


Endlich ist es soweit ...
HALLOWEEN

Foto: CC-BY-NC Powerhouse Museum*)
Das schier endlose und ungeduldige Warten hat ein Ende. Heute ist die Nacht der Nächte; der Internationale Event im Herbst.

Aus diesem aktuellen Anlass, und in Würdigung dieser besonderen Nacht, glühe ich jetzt schon mal stilecht mit einem Blut(orangen)getränk vor. Ca. 1 Liter habe ich schon gesaugt; ehrlich; ich fühle mich schon leicht beflügelt.







Jetzt stellt sich noch die Frage: Wohin? Wo kann man an Halloween den Pumpkin mal so richtig rauslassen?
Ich habe beschlossen, heute Nacht  im Alten Bahnhof zu Dreihausen einzufliegen. Dort findet eine riskante Rock-Halloween-Party statt. Vorsicht! Dreihausen ist eine Sonnenscheingemeinde! Also, vor den ersten Sonnenstrahlen den Abflug machen.

Plakat. Verein ALTER BAHNHOF DREIHAUSEN e.V.


*) Noch einige Worte zum Foto:
Da ich noch kein zeitnahes Foto besitze, habe ich dieses Foto
ausgewählt. Dieser Arme wurde erstmal um 1900 gesichtet und auf einem Glasplattennegativ abgelichtet. Sieht so aus als ob er auch auf etwas gewartet hat. Ob er auch dieses Jahr wieder auf seinem Bentwood Chair sitzt und wartet, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Kaiser Wilhelm (I.) Kult

  Der Kaiser-Wilhelm-Apfel 
Es musste nicht immer ein Turm oder ein Denkmal sein ...

Die Apfelsorte Kaiser-Wilhelm-Apfel, auch Kaiser Wilhelm oder Wilhelmapfel genannt, wurde 1864 als Zufallssämling im Garten von Haus Bürgel in der Urdenbacher Kämpe zwischen Düsseldorf-Urdenbach und Monheim-Baumberg aufgefunden.

Der Volksschullehrer und Pomologe Carl Hesselmann (1830–1902) aus Witzhelden (Bergisches Land) leistete mit der Benennung – nicht ganz uneigennützig – einen Beitrag zum Kult um Kaiser Wilhelm I.
Der Apfel wurde 1875 Kaiser Wilhelm zur Geschmacksprobe vorgelegt, der daraufhin die Namensverwendung für „diesen wahrhaft majestätischen Apfel“ huldvoll genehmigte und sich mit einer gerahmten Fotografie mit eigenhändiger Unterschrift bedankte.  


Die Sorte wird Ende September geerntet und ist von Ende Oktober bis zum April genießbar.

Sie hat ein wohlschmeckendes, himbeerartiges Aroma. Das anfangs feste Fruchtfleisch wird im Laufe der Lagerung mürbe. Dies wurde in der Vergangenheit aufgrund der schlechten Zahn- qualität eher gern gesehen.

Das Problem an dieser Apfelsorte war und ist, dass der Baum stark in die Höhe wächst und somit kommerziell kaum interessant ist. Deshalb verschwand er spätestens in den 1950er Jahren aus dem Erwerbsanbau in Deutschland. Der Apfel hat sich deshalb, obwohl wenig empfindlich, nur in privaten Gärten und einigen bäuerlichen Streuobstwiesen erhalten. Erst mit der relativ neuen Slow-Food-Bewegung kam diese Apfelsorte wieder ins Blickfeld einer vorerst kleinen Liebhaberschar. Er wird seit einigen Jahren wieder von gut sortierten Baumschulen angeboten.





















Copyright
Text: www.Wikipedia.de - CC-BY-SA-3.0
Bilder: Wolfgang O. H. Schmenner (WOHSCH / SDS Marburg)



Wunschgedanken ...

Rasen ade.

Kraterlandschaft.

Er hat wieder zugeschlagen!

Innerhalb von zwei Tagen acht neue Maulwurfshügel.

Ich wünschte, er wäre in Nachbar's Garten.



PS
Irgendwie fiel mir das Lied vom Metzger Haarmann ein.